Chlamydia trachomatis-Infektion

Patienteninfo

Wie erfolgt eine Chlamydia trachomatis-Infektion?

Die Chlamydia trachomatis-Infektion ist eine bakterielle Infektion. Sie gehört weltweit und auch in Deutschland zu den meist verbreiteten sexuell übertragbaren Infektionen. Die Übertragung erfolgt durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Das Risiko steigt mit der Zahl der Sexualpartner. In Europa wird die Infektion am häufigsten bei unter 25-Jährigen nachgewiesen.

Wie kann man sich vor einer Chlamydia trachomatis-Infektion schützen?

Durch Verwendung von Kondomen. Diese dienen nicht nur der Verhütung einer Schwangerschaft, sondern schützen auch vor Geschlechtskrankheiten, wie der Chlamydia trachomatis-Infektion.

Wie erkennt man eine Chlamydia trachomatis-Infektion?

Bei bis zu 90% der Frauen verläuft die Infektion ohne Symptome.
Ein gelblich-klebriger Ausfluss, leichte Zwischenblutungen oder Unterbauchschmerzen können auf eine Chlamydia trachomatis-Infektion hindeuten.
Wird eine Chlamydieninfektion nicht erkannt, kann dies zu aufsteigenden Infektionen wie zu entzündlichen Beckenerkrankungen, Endometritits (Entzündung der Gebärmutterschleimhaut) und Entzündung der Eileiter bzw. des Eierstocks führen. Mögliche Spätfolgen können in Form von Sterilität und ektoper Schwangerschaft auftreten.

Beim Mann verläuft die Infektion zu 50% asymptomatisch. Symptome äußern sich häufig in Form von Brennen beim Wasserlassen oder Ausfluss aus der Harnröhre. Auch beim Mann sind aufsteigende Infektionen möglich. Diese können zu Entzündungen der Prostata, der Bläschendrüsen, des Nebenhodens oder der Hoden führen. Mögliche Spätfolgen sind Zeugungsunfähigkeit.

Bei Frauen und Männern können bis zu vier Wochen nach urogenitalter Infektion auch akute Gelenkentzündungen (z.B. Knie-,Sprunggelenk) auftreten.

Welche Folgen kann die Infektion in der Schwangerschaft haben?

Die Symptome einer Chlamydia trachomatis-Infektion bei Schwangeren unterscheiden sich nicht von denen bei Nichtschwangeren. Es gibt jedoch Hinweise, dass eine unbehandelte Chlamydia trachomatis-Infektion in der Schwangerschaft zur Frühgeburt führen kann. Nach Entbindung, Fehlgeburt oder Schwangerschaftsabbruch kann als mögliche Spätfolge eine Endometritis (siehe oben) und im weiteren Verlauf eine tubare Sterilität durch Verschluss der Eileiter sowie eine Eileiterschwangerschaft auftreten.
Unter Geburt kann die Infektion in ca. 60% auf das Neugeborene übertragen werden und zu Bindehautentzündung oder Pneumonie führen.

Wie kann man eine Chlamydia trachomatis-Infektion nachweisen?

Eine akute Infektion kann mit einer Urinprobe oder einem Genitalabstrich (Gebärmutterhals, Harnröhre) mittels NAT (Nukleinsäure amplifizierende Technik) nachgewiesen werden.
Im Blut sind Antikörper erst 6-8 Wochen nach Infektion messbar. Daher eignet sich ein Antikörpernachweis nicht für den Nachweis einer akuten Infektion mit Chlamydia trachomatis, sondern für den Nachweis bei aufsteigenenden, chronischen Infektionen (siehe oben).

Wer bezahlt die Kosten?

In Deutschland haben junge, nicht schwangere, Frauen bis zum abgeschlossenen 25. Lebensjahr einmal im Jahr einen Anspruch auf einen Chlamydientest bei der Frauenärztin bzw. dem Frauenarzt.

Ebenso steht Schwangeren im Rahmen der ersten Vorsorgeuntersuchung (Mutterschaftsrichtilinie) sowie Frauen nach einem Schwangerschaftsabbruch eine Untersuchung auf Chlamydien zu.

In beiden Fällen werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Auch bei begründetem Infektionsverdacht werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
In anderen Fällen muss die Untersuchung aber unter Umständen selbst bezahlt werden (sog. IGeL-Leistung).

Wie wird eine Chlamydia trachomatis-Infektion behandelt?

Die Chlamydieninfektion wird mit Antibiotika (z.B. Doxycyclin, Azithromycin) behandelt.
Auch die Partnerin / der Partner sollte immer mitbehandelt werden, damit eine erneute gegenseitige Ansteckung verhindert werden kann.
Achtung: Auch nach erfolgreicher Behandlung ist eine Neuansteckung z.B. nach Partnerwechsel wieder möglich!!!!!

Patienten-Info für junge Frauen bis zum 25. Lebensjahr

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