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Zur Situation der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) in Deutschland und Baden-Württemberg (Stand Mai 2013)Neben der Borreliose ist die Frühsommermeningoencephalitis (FSME) die zweitwichtigste durch Zecken übertragene Erkrankung. Gemeldete FSME-Fälle in Deutschland (Quelle: survStat@RKI)
Von den im Jahr 2012 gemeldeten Fällen entfallen weiterhin knapp die Hälfte auf Baden-Württemberg. Bundesland: Daten: SurvStat@RKI FSME-RisikogebieteSeit 2007 hat sich die Ermittlung der Risikogebiete durch das RKI geändert. Ein Landkreis wird als Risikogebiet deklariert, wenn die Anzahl der übermittelten FSME-Erkrankungen der jetzten fünf Jahre im Kreis ODER in der Kreisregion (bestehend aus betreffendem Kreis plus allen angrenzenden Kreisen) signifikant (p<0,05) höher liegt als die bei einer Inzidenz von 1 Erkrankung/100.000 Einwohner erwartete Fallzahl. Die aktuelle Risikogebieten wurden jetzt vom RKI im Epidemiologischen Bulletin 6. Mai 2013 / Nr.18 veröffentlicht.
Neben den bestehenden Risikogebieten kommt 1 Landkreis hinzu: In Bayern: LK Bad Tölz Insgesamt werden 141 Kreis als FSME-Risikogebiete ausgewiesen:
FSME-Risikogebiete in Deutschland (Basis: FSME-Erkrankungen in den Jahren 2002 bis 2011, die dem RKI übermittelt wurden, n = 2.843; Stand: 20.04.2012)
Quelle: Epidemiologisches Bulletin 21/2001: FSME: Risikogebiete in Deutschland (Stand: Mai 2012) Risiko einer FSME-Erkrankung
Eine FSME-Infektion durch Zeckenstich verläuft in ca. 70% ohne Symptome bzw. mit den Zeichen eines fieberhaften Infektes. Bei den restlichen 30% kommt es zur manifesten Erkrankung mit Befall des ZNS. Bei ca. 50% dieser Patienten äußert sich die Infektion in Form einer Meningitis, bei ca. 40% in Form einer Meningoencephalitis und bei 10% als Meningoencephalomyelitis (Kaiser 2002). Die Letalitätsrate der erkrankten lag bei 1% und betraf hauptsächlich Patienten mit Meningoencephalomyelitis. Bei 30% kommt es zu passageren oder dauerhaften Schäden. Im Gegensatz zu Erwachsenen erkranken Kinder seltener und mit leichteren Verläufen. Schwere Fälle sind eine Rarität. In einer Studie in Slovenien erkrankten 70% der symptomatischen Kinder mit Meningitis, 29% mit Meningoencephalitis und lediglich 1,4% mit Meningoencephalomyelitis (Lesnicar et al. 2003). Kein Kind verstarb in Folge der Infektion. Eine weitere Arbeit (Cizman et al. 1999) berichtet über eine etwas höhere Komplikationsrate mit 5,2% (7) intensivpflichtigen Kindern und 2 Kindern (von 133) mit leichten und einem Kind mit schweren Folgeschäden. Insgesamt sind schwere Verläufe bei Kindern jedoch sehr selten. Maßnahmen zur Verhinderung einer FSME-Infektion
Die Möglichkeit der passiven Immunisierung als Postexpositionsprophylaxe mittels FSME-Immunglobulin besteht nicht mehr, da das Präparat schon seit längerem vom Markt genommen wurde. Die Wirksamkeit dieser Maßnahme war in Fachkreisen immer umstritten gewesen und eine protektive Wirkung beim Menschen nie bewiesen. Daneben gab es Berichte über eine Verschlechterung des Verlaufs der FSME-Erkrankung bei nicht zeitgerechter Gabe. Das konsequente Absuchen des Körpers auf anhaftende Zecken ist zwar eine gute und wirksame Methode zur Vermeidung einer Borreliose, ist jedoch zur Prävention einer FSME ungeeignet. Im Gegensatz zu den Borrelien, die meist erst nach mehr als 24 Stunden übertragen werden, kann die FSME sofort nach erfolgtem Stich der Zecke übertragen werden. (Zur Untersuchung von Zecken finden Sie hier weitere Infos) Die einzige wirksame Prophylaxe stellt die aktive Immunisierung durch Impfung gegen FSME dar. Die beiden im Handel befindlichen Präparate sind gut verträglich und wirksam. Der Kinderimpfstoff ist ab dem vollendeten 1. Lebensjahr zugelassen. Die ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut empfiehlt die FSME-Impfung für alle Personen, die in FSME-Riskogebieten Zecken exponiert oder durch FSME beruflich gefährdet sind. Dies bedeutet, dass für nahezu die gesamte Bevölkerung in BW die FSME-Impfung eine empfohlene Indikationsimpfung darstellt. Da Erwachsene häufiger schwer erkranken, sollten zunächst vor allem sie geimpft werden. Bei Kindern sind schwere Verläufe selten und deshalb kann hier eine fehlende Immunität eher toleriert werden als bei Erwachsenen. Eine gut verträgliche Impfung kann jedoch auch hier einen Krankenhausaufenthalt wegen einer Meningitis vermeiden. Gleichzeitig bietet eine Grundimmunisierung im Kindesalter eine gute Basis für die Fortführung der FSME-Impfung im Erwachsenenalter. Der Frage nach FSME-Impfung im Kindesalter sollte man deshalb vor allem bei Kindern mit hohem Infektionsrisiko (z.B. Kindern im Waldkindergarten) positiv gegenüberstehen. Gleichzeitig muss das Augenmerk jedoch auch auf die Immunisierung der Erwachsenen gerichtet sein. Verantwortlich für den Inhalt Dr. med. Friedemann Tewald (0711-6357-119)
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